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Ein Strickblog

 
Ich bin fasziniert. Beim ersten Zug, dem Alpaka habe ich Weinstein mit in die Farbflotte geworfen. Und die Farbveränderung war bei den Klecksen auf dem Herd gut zu sehen.

Links die Originalfarbe und rechts ein Scharlachrot. So sieht nun auch das Alpaka aus. Das hat sich ein bisschen verheddert/verfilzt, weil es länger gekocht hat. Doch nach dem neuerlichen Haspeln ist es recht schön und flauschig (aber es wird immer haaren...). Die Fussel können nun die Vögel für ihre Nester verwenden - rosa Nestpolster. :-)
Über Nacht habe ich dann zum Spaß im kalten Sud einen kleinen Strang dreifach gezwirnte Seide gelegt. Und es hat gewirkt!

Wie man sieht, auf die Wolle gar nicht, aber die Seide ist permanent rosa. Witzigerweise hat sich der Effekt des Weinsteins verflüchtigt und es wurde ein kühleres Rosa.

Dann wurde ich gierig und habe in meinen Vorräten noch etwas mehr als 300 Gramm von der grauen Finkhof-Wolle gefunden (die mir nicht steht). Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Jetzt inklusive Strumpf mit Läusen leicht aufgekocht und nur wenig gerührt - kein Filzen. Perfektes Purpur! Im Vordergrund die Wolle, mit der das Alpaka zusammengebunden war. Das hat die Farbe wesentlich intensiver angenommen als das Alpaka.

So weit die Pracht! Ich bin wirklich begeistert. Für mein letztes (in Wahrheit vorletztes*) Naturfärbe-Projekt ist das ganz großartig gelungen.

Und weil das Wasser immer noch dick mit Farbe getränkt war, habe ich in das noch heiße Wasser Seiden-Kammzug geworfen und dort auskühlen lassen. Das wird mindestens Zart-Lilarosa. ABER: Diese Seide stinkt, wenn sie nass wird. Und mit stinken meine ich s-t-i-n-k-e-n. Da waren die Läuse lieblich dagegen. Faule Zähne! Ein ganzer Eimer fauler Zähne. Schwierig auszuspülen und sicher noch pestig, bis es trocken ist - was lange dauern wird.

* Ich habe noch einen Sack Flechten, das war's dann aber wirklich

 

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