
Nachdem der erste Teil des Auftrags fertig war, konnte ich mich nicht mehr halten, es musste was von dem Noro-Imitat ausprobiert werden. Für den Ärmel habe ich einfach mal geraten und an der Anschlagkante die nötige Maschenzahl bestimmt, dann weiter, erst mal ein Stück Rippen geradeaus. Dann erkannt, dass das Rippenmuster vielleicht insgesamt die richtige Wahl ist und entsprechend der Erfahrung beidseitig jede 6. R zugenommen.
Der erste Farbrapport geht schon mal fast bis zum Ellenbogen - nicht schlecht. Und man kann vielleicht auch schon erkennen, dass jeder Farbrapport zwar ähnlich ist, aber im Detail schon recht unterschiedlich. Den zweiten Ärmel werde ich dann schon in Intarsienstreifen machen. Und wegen des Rippenmusters werde ich wohl doch eher einen Pulli stricken, es sei denn, ich finde einen passenden Reißverschluss in meinem Fundus...
Ansonsten: Ich habe mir keinen Gefallen getan, diesen "Onkel" um Hilfe zu bitten. Das hat all die Verletzungen, die noch aus meiner Kindheit stammen, nach oben gespült. Vieles von dem kann ich rational erklären und von mir schieben, es belastet mich dennoch. Als Kind von zwei Totalversagern (wobei meine Mutter weniger dafür kann) bin ich fanatisch wahrheitsliebend, was mich bei vielen unbeliebt macht. Und gerade diese ach-so-tollen, ach-so-(erfolg)reichen Personen und ihr giftiger, neidischer Anhang hacken - vielleicht genau deshalb - auf mir herum. Das empfinde ich als so ungerecht, dass meine Wut tagelang anhält und mich nicht schlafen lässt. Das alles sollte mir egal sein (bloß: wie kann man so verlogen sein?).
Nebenbei: Auch wenn es die Siebziger Jahre waren - wie kann man sehenden Auges Kinder bei ihren Eltern lassen, die sie seelisch und körperlich misshandeln? Diese Schuld müsste diese Verwandtschaft tausendfach bezahlen!
Gerade jetzt, als ich überlegt habe, was ich aus meinem Noro-Imitat stricken könnte - knittink hat Recht: Etwas wie diese Rosedales - Streifen in Intarsientechnik, damit die Farbfolgen bestmöglich zur Gelstung kommen.
Gerade jetzt habe ich wieder einen Strickauftrag bekommen, der mich zwar innerlich kalt lässt :-) aber zum Gelderwerb und als Beschäftigung taugt.
Vielen Dank an Agnes für die heutige Frage!
Ich weiß zwar nicht, warum Agnes unzufrieden ist, aber ich hatte tatsächlich mal ein Lieblingssockengarn, und zwar Meilenweit von Lana Grossa. Dies wohl vor allem, weil es vor einigen Jahren besonders witzige Streifen-Sockenwolle in aufregenden Farbkombinationen gab.
Was ich nicht mag, ist hartes Garn. Das kommt gelegentlich - bei allen Marken - vor. Das rappelt in der Strickmaschine und ist beim Handstricken anstrengend.
Und dann sind natürlich beide Kinder unterhaltspflichtig. Meinem Bruder haben ich die Sachlage erst mal per Chat auf fb erklärt. Der antwortet nicht und schaltet sein Handy einfach ab. So kann man es zwar machen, man entgeht dem Problem damit aber nicht.












